Lebensmittel nur gering mit Pflanzenschutzmitteln belastet
Überwachungsbehörden der Länder führten Proben durch
Im Rahmen der Publikation „Nationale Berichterstattung Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln 2020“ hat das BVL die Zahlen für das Jahr 2020 erhoben und bekannt gegeben. Demnach wurden von den Überwachungsbehörden der Bundesländer insgesamt 18.921 Lebensmittelproben auf bis zu 1.048 verschiedene Stoffe untersucht. Wie das BVL festhält, seien gerade die häufig und gern von Verbrauchern verzehrten Lebensmittel nur sehr gering mit Pflanzenschutzmittelrückständen belastet. Demnach weisen Karotten, Kartoffeln oder Äpfel und beliebte saisonale Erzeugnisse wie Erdbeeren oder Spargel schon seit Jahren kaum oder gar keine Rückstandshöchstgehaltsüberschreitungen auf, dieser Trend gelte auch für das im aktuell vorgelegten Bericht betrachtete Jahr 2020.
Überschreitung der Höchstgehalte steigend
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen allerdings auch deutliche Unterschiede bei der Betrachtung einzelner Erzeugnisse. Entgegen dem Trend der vorangegangenen Jahre wurden laut BVL die zulässigen Höchstgehalte etwas häufiger überschritten. Bei Lebensmitteln, von denen mindestens 100 Proben untersucht wurden, waren im Jahr 2020 die meisten Überschreitungen bei Granatäpfeln (22,9 Prozent), tiefgefrorenen Brombeeren (13,9 Prozent), frischen Kräutern (13,3 Prozent) und getrockneten Bohnen (7,6 Prozent) festgestellt worden. Zudem habe auch die Herkunft der Lebensmittel einen Einfluss auf die Belastung mit Pflanzenschutzmittelrückständen. Bei Lebensmitteln aus Deutschland wurden in 2,0 Prozent der untersuchten Proben Überschreitungen der geltenden Rückstandshöchstgehalte festgestellt. Damit habe sich der Wert im Vergleich zum Vorjahr gar verdoppelt, denn 2019 lag er bei gerade mal 1,0 Prozent. Bei Erzeugnissen aus anderen EU-Mitgliedstaaten bewegt sich der Wert auf dem Vorjahresniveau von 1,3 Prozent. Bei importierten Lebensmitteln aus Nicht-EU-Staaten gab es Überschreitungen bei 7,8 Prozent der untersuchten Proben, auch hier lag der Wert 2019 mit 6,5 Prozent deutlich niedriger. Als Ursachen vermutet das BVL unter anderem variierende Witterungsbedingungen in den Herkunftsländern, weshalb verstärkt Pflanzenschutzmittel zum Einsatz gekommen seien.