Spürhunde suchen ALB in Magdeburg
Zusammenarbeit von LLG und LfL
2014 tauchte der ALB erstmals im Magdeburger Stadtteil Rothensee Quarantänemaßnahmen und intensives Monitoring führten im August 2022 dazu, dass ein weiteres weibliches Exemplar des Schädlings in einer Pheromonfalle im Wiesenpark aufgefunden werden konnte. Die Falle befand sich im nordöstlichen Bereich der Quarantänezone und damit unweit der vergangenen ALB-Fänge aus den Jahren 2018 und 2020. Um mit der Bekämpfung möglichst schnell und effizient voranzukommen, hat man sich in Sachen-Anhalts Hauptstadt Hilfe aus Bayern geholt. Den Hilferuf der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) hat man an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) gehört und so machten sich drei Spürhundeteams der LfL mit ihren vier Hunden auf, um zusammen mit zwei weiteren Pflanzengesundheitsinspektoren der LfL in Magdeburg an fünf Tagen auf die Suche nach dem Quarantäneschädling zu machen.
Unübersichtliches, großes Gebiet
In Bayern haben sich die Maßnahmen der LfL in der Vergangenheit als erfolgreich herausgestellt. So konnten sechs von sieben Befallszonen vom ALB befreit werden. Lediglich in Miesbach bestehe die Quarantänezone noch. In Magdeburg ist die Quarantänezone fast 50 Quadratkilometer groß und erstreckt sich über teils sehr unübersichtliches Gelände. Es sei an einigen Stellen sogar mit militärischem Material zu rechnen, da sich in der Befallszone auch ein ehemaliger Truppenübungsplatz befindet, der allerdings vorab vom Kampfmittelbeseitigungsdienst inspiziert wurde. Zudem bestand auch eine gewisse Gefahr durch die hohe Wildschweindichte, so dass die Suchtrupps stets auf der Hut sein mussten.
Größe des Gebiets macht Spürhundeeinsatz sinnvoll
Die nach intensiver Suche in diesem Jahr entdeckten Befallsbäume wurden kurzfristig gefällt und fachgerecht entsorgt. Besonders am Befallsgebiet in Magdeburg ist allerdings, dass einige Bäume keine typischen Ausbohrlöcher aufwiesen, obwohl Käfer in den Pheromonfallen gefunden wurden, weshalb der Einsatz von Spürhunden als sehr sinnvoll erschien. Ein weiterer Käferschlupf sollte demnach unbedingt verhindert werden. Die Teams machten sich demnach auf die Suche nach befallenen Bäumen. Tatsächlich schlugen die Vierbeiner bei einigen Gehölzen an, die daraufhin von den Pflanzengesundheitsinspektoren markiert wurden und nun einer genaueren Kontrolle unterzogen werden, unter anderem durch Baumkletterer. Bei der Suche auf den großen, offenen Flächen und in kleinen Senken konnten die Hunde gut Witterung aufnehmen. „Meine Kollegen und ich sind ganz begeistert von dem gemeinsamen Einsatz und danken unseren bayerischen Kolleginnen und Kollegen herzlich. Die gewonnen Beobachtungsdaten helfen uns dabei, das eigene Monitoring nun noch besser zu planen. Wir haben erneut gesehen, dass entsprechend gut ausgebildete und eingespielte Spürhundeteams eine wertvolle Ergänzung der Maßnahmen sind. Auf jeden Fall sollten wir im Gespräch bleiben und den Austausch fortsetzen“, resümiert Christian Wolff, Dezernatsleiter Allgemeiner Pflanzenschutz und Pflanzengesundheit an der LLG Sachsen-Anhalt die Kooperation.